Meine Bikes

best free css templates

In meinem Motorradleben besaß ich bisher 12 verschiedene Motorräder*, die meisten davon Sportler und Supersportler, aber auch zwei Hard-Enduros. Über kurz oder lang habe ich an meinen Motorrädern eigentlich immer technische Veränderungen vorgenommen. Mal mehr, mal weniger. Meine zweite Kawasaki ZX6R habe ich zum "Streetfighter" umgebaut um längere Touren fahren zu können, aber dies würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Allerdings ist der Motor eines kürzer übersetzten 600er Supersportlers nicht wirklich zum Reisen geeignet und man ist im Prinzip immer im Racingmode unterwegs. Also musste etwas vernünftiges in die Garage.

Gladius

2012 kaufte ich eine Suzuki Gladius. Mehr Motorradspaß pro Euro gabs damals sonst nirgends. Allerdings muss man ein paar Änderungen/Verbesserungen vornehmen:

Ritzel ein Zahn weniger, progressive Gabelfedern und ein neues Federbein sind ein absolutes Muss. Danach kann man im engen Kurvengeschlängel echte Superbikes ärgern, auch bergauf.

Den Bremsen kann oder eher muss man, mit schärferen Belägen, Stahlflex und in meinem Falle sogar mit anderen Scheiben vorne, auf die Sprünge helfen. Allerding sollte man sich nicht zuviel erwarten. Eine Zweifingerbremse wird es nie.

Für lange Tagesetappen muss die Sitzbank umgebaut oder getauscht werden, denn sie ist eine Fehlkonstruktion. Die zwei Sitzknochen sind genau über zwei Plastikkanten unter einem sehr dünnen weichen Schaumstoff. Über diese Kanten habe ich dünnes Sperrholz genietet und einen härteren Schaumstoff geklebt. Danach wurde alles mit verschiedenen Bandschleifern wieder in die originale Form gebracht und von einem Polsterer vor Ort der Bezug wieder festgetackert.

Eine MRA Scheibe habe ich immer dann montiert wenn ich längere Autobahnetappen und / oder Kälte erwartet habe.

Coolride Griffheizpatronen mit einem Regler sind in unseren Breiten das ganze Jahr über nützlich.

Alles in allem sind es dann schon sehr viele Änderungen gewesen, aber unterm Strich haben sie sich für mich gelohnt. Denn die Gladius ist ein echtes Funbike. Sie zauberte mir jeden Tag ein Lächeln auf´s Gesicht.

Das Gepäck

Beim Tankrucksack bin ich inzwischen bei SW Motech mit dem Lock-It-System gelandet. Er ist beim Tanken praktisch und der Lack wird nicht verkratzt. Meine Ortlieb Packtaschen besitze ich seit 1998 und sie sind immer noch dicht. Ortlieb eben. Darüber kommt eine Ortlieb Rack-Pack Tasche. Die Erste hatte nach guten 10 Jahren kleine Löcher. Seit 2015 habe ich die stabilere MOTO-Ausführung, die jetzt, da Touratech den Vertrieb exklusiv hat, anders heißt. Um die Tasche weiter nach hinten zu bekommen, habe ich mir eine Verlängerung geschweißt, die anstelle der Haltegriffe eine Halterung weiter nach hinten bringt. Wahrscheinlich könnte man auch eine fertige Gepäckbrücke nehmen. Zur Befestigung schwöre ich inzwischen auf die genialen ROK Straps.

Böse Zungen behaupteten, dass die zierliche Gladius von hinten ausgeschaut hätte als gehöre sie einem albanischen Schäfer mit seinen Schafen auf dem Gepäckträger.

Reifen

Die Gladius hat Reifen verschlissen wie D. Trump Hashtags. Weiter wie 5500 KM bin ich nie gekommen, und davon die letzten paar Hundert höchst illegal unterwegs. Zum Anfang montierte ich Michelin Road 4, womit sie noch handlicher, fast schon nervös wurde. Zum Ende Metzeler Z8. Für mich der perfekte Reifen für die Gladius. Haltbarkeit Grip und Handling, besser geht es nicht. Inzwischen hat Metzeler einen Nachfolger. Keine Ahnung wie er sich fährt, aber sicher nicht schlechter. Ein in der Not montierter Pirelli Diabolo Rosso hatte nicht mehr Grip als die anderen aber war nach 3000 KM am Ende. Der Pirelli Angel ST hielt auch nur 3500 KM obwohl er ein Tourensportreifen sein soll.

Kleine wertvolle Helfer: Heckjack, einfach genial, klein, leicht, egal ob Hinterrad ausbauen oder jeden Abend Kette schmieren. (2020: gibt es leider nicht mehr)

Bord-Steckdose mit Kabel an der Batterie und lose unter der Sitzbank. Ideal zum Handy laden, Luftbett aufblasen etc.


Tiger

Da meine Reisen immer weiter und die Strassenverhältnisse immer schlechter werden, kaufte ich 2016 eine neue Triumph Tiger 800 XRx. Diese ist serienmäßig schon ziemlich perfekt für mich. Bis jetzt...

Bisher bekam sie wieder die Coolride / Regler Kombi und einen Hepco Becker Lock-it Kofferträger mit den Junior Koffern. Den Tankrucksack und die Ortliebtasche hatte ich ja schon. Über die Koffer kann ich noch nicht viel sagen, denn sie mussten sich erst gute 6000 KM bewähren. Allerdings hat der Rechte es nicht so geschätzt, dass ich die Tiger darauf gelegt habe (Pyrenäen 2016). Innen sind sie ziemlich verschachtelt. Ob Seitendeckel oder Toploader ist Geschmackssache. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich wollte auf keinen Fall diese Alu-Weltreise-Style-Boxen aber dafür einen Träger, den man leicht entfernen kann und Koffer die einfach und schnell vom Motorrad ins Hotel mitgenommen werden können.

Die Koffer stehen ziemlich weit ab, was dazu führt dass die Tiger mit Koffer breiter ist als eine BMW K1600 mit Koffer. Da muss ich mir noch was einfallen lassen...

Die Junior Koffer können angeblich undicht sein, wenn sie mit Gewalt gegen den Druck des Inhalts geschlossen werden. Abhilfe soll ein Spanngurt schaffen, der den Koffer zusätzlich zudrückt. Meine Lösung: Den Inhalt in Kompressionsbeutel ( z.B. von Louis) verpacken, dann passt alles easy in den Koffer und wenn er dennoch undicht sein sollte ist der Inhalt geschützt.

Technisch habe ich bis jetzt nur die Gabel um 8mm durchgesteckt (mehr geht nicht) damit sie ein wenig handlicher wird. Ich komme eben aus der 600er Sportecke...

Im Frühjahr 2017 habe ich eine Powerbronze Adventure Sportscheibe montiert, um die Verwirbelungen am Helm zu eliminieren. Es funktioniert mit der Orginalhalterung überhaupt nicht. Ab 70 meint man eine Speedmetal-Double-Bass-Drum schlägt auf den Helm ein. Ich habe eigene Halter aus Alu gebogen und mit Edelstahlschrauben die sehr kurze Scheibe so befestigt, dass sie ganz flach, quasi über dem Tacho verläuft. Jetzt ist alles paletti. Ich habe zwar so gut wie keinen Windschutz mehr, aber erstens herrscht Ruhe im Helm und zweitens bin ich im Sommer froh über die Fahrtwindkühlung.

Reifen

Der erstbereifte Metzeler Tourance Next ist OK. Zum Ende allerdings kippt er in die Kurven, dass man jedesmal meint, das Vorderrad rutscht weg. Wenn man ihn weiter fährt, macht er das dann auch. Nicht lustig!

Der MOTORRAD Reiseenduro-Reifentestsieger 2016, Pirelli Scorpion 2 läuft mit Gepäck jeder noch so kleinen Spurrille nach und ab 170 Km/H hatte ich starkes Lenkerflattern. Ich blieb mehrmals stehen, da ich es nicht glauben konnte, kontrollierte das Lenkkopflager, das nicht locker war. Die Laufrichtung und der Luftdruck stimmten auch. Nach ein paar hundert Kilometern wurde es etwas besser. Ohne Gepäck fährt er sich allerdings wunderbar.  Der Pirelli ist eine kurvengeile Sau. Er zieht richtig in die Kurven rein, hat Grip ohne Ende und gibt sich im Nassen keine Blöße. Im Gegensatz zum Metzeler Tourance kennt er kein Aufstellen beim Reinbremsen. Im abgefahrenen Zustand will er allerdings in den Kurven unter Zug gehalten werden, ansonsten kippt auch er hinein. Das ist dem Vertrauen nicht förderlich. Wenn man mehr Gewicht auf das Vorderrad bekommt (Gabel durchstecken, Feder hinten mehr vorspannen oder Lenker nach vorne) bilde ich mir ein, wird es besser. Nach 6300 KM mit Gepäck und flotter Fahrweise durch die Pyrenäen hatte er hinten null Millimeter, und vorne knappe zwei. Keine Ahnung wie MOTORRAD immer auf diese Fabel Verschleißwerte kommt. 

Für meine Karpartentour 2017 habe ich mich nach langem hin und her für den Continental TKC 70 entschieden. Vorne ist er mit dem Speedindex T für die Tiger zu langsam (190 Km/H) was für mich aber kein Problem war, da ich nicht vor hatte auf dieser Tour schneller zu fahren. Alles andere war perfekt. Gleich beim ersten Abbiegen wäre ich fast in den Gartenzaun gesemmelt weil er noch handlicher ist als der Pirelli. Das gröbere Profil spürt man nicht, ausser beim bremsen, wo sich das "rattern" über die Bremsanlage überträgt. Im "Mit-Gepäck-in-Rumänien-Modus" war trocken und nass immer ausreichend Grip vorhanden und auf den Schotterstraßen hat er auch gut funktioniert. Restprofil nach 5000 KM: v/h 6/4mm. Allerdings bei deutlich weniger Kurvenhatz als zum Beispiel in den Pyrenäen. Am letzten Tag durch Slowenien, beim ordentlichen Angasen konnte man direkt zuschauen, wie der Hinterreifen Gummi liegen ließ. Den Rest habe ich auf dem Weg nach Armenien bis zur türkischen Grenze runtergefahren. Am Ende haben sie 7800 KM durchgehalten und für weitere 1000 wären sie noch gut gewesen, solange man auf der Straße geblieben wäre.

Heidenau K60 Scout . Richtig herum montiert hätte der Vorderreifen eventuell mehr Seitenhalt im Schotter gehabt. Ich werde es nicht heraus finden können. Für meine Reise nach Armenien war es der absolut richtige Reifen. Ich war anfangs skeptisch, ob der Lobhudelei anderer, wie toll dieser Reifen ist. Aber er ist es wirklich. Grip ohne Ende, nass wie trocken. Wie immer realisiere ich nicht die Laufleistung vieler anderer, aber 8600 KM und über 4mm Restprofil hinten wie vorne, habe ich mit noch keinem Reifen geschafft. Wichtig ist, dass man spätestens alle 2 Tage den Luftdruck der K60 kontrolliert. Ich bin nach experimentieren dem Tipp der griechischen Motorradwerkstatt gefolgt, und vorne mit 2,1 bar sowie hinten 2,5 bar gefahren. Mit mehr oder gar den serienmäßigen 2,5/2,9 bar lt. Triumph, hat er ein vollkommen unbrauchbares Handling und rollt extrem hart ab. Für die Autobahn nach Hause habe ich auf den Normalwert 2,5 bzw. 2,9 angehoben, damit er nicht so pendelt. Was aber nichts gebracht hat, mehr wie 150 geht so oder so nicht ohne Angstzustände. 




* meine Motorräder seit 1986: Yamaha XS 400 - Yamaha RD 350 - Kawasaki GPZ 1100 - Kawasaki Zephyr 1100 - Triumph Daytona 900 - Triumph Daytona T595 - Kawasaki ZX 6R - Kawasaki ZX 636R - Suzuki Gladius - Triumph Tiger 800 XRx - Yamaha TT 600s Belgarda - Yamaha WR 250F